MOIN Filmförderung Hamburg Schlwesig-Holstein

Kiezgeschichten und transparente Menschen

30.01.2020 | Gremium 2 Förderentscheidung

In der ersten Sitzung des neuen Jahres hat das Gremium 2 der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein rund 500.000 Euro an insgesamt 15 Projekte vergeben, darunter eine echte Kiez-Story von HFBK-Absolvent Il Kang sowie Nicolaas Schmidts Nachfolgeprojekt seines First Steps-Gewinners "Final Stage".

Fast einen Monat lang wird HFBK-Absolvent Il Kang sein neues Projekt Leonidas/Kiezjargon (120.000 Euro, La Mosca Bianca Films, Hamburg) in diesem Jahr auf dem Hamburger Kiez drehen. In dem Kinofilm geht es um den 13-jährigen Leon, der mit seiner Mutter auf St. Pauli lebt und von ihr immer wieder allein gelassen wird. Sich selbst überlassen muss Leon zusehen, dass er zu etwas Geld kommt. Der Hunger treibt ihn schlussendlich auf die Straße. Die Kamera bei dem produktionsgeförderten Film übernimmt Sin Huh, der auch schon beim HMS-Studentenoscar-Gewinner "Raju" für tolle Bilder sorgte.

Um den digitalen Kontrollstaat in China geht es in Andreas Pichlers Dokumentarfilm The Total Trust (80.000 Euro, Filmtank, Hamburg). Gemeinsam mit dem chinesischen Regisseurin Yan Ting Yuen fragt Pichler, ob Menschen durch umfassende Transparenz zu besseren Bürgern gemacht werden können.

Die schweizerisch-deutsche Koproduktion Harald Naegeli – Der Sprayer von Zürich (70.000 Euro, PitchounProduction, Hamburg) von Nathalie David widmet sich dem Sprayer-Urgestein Harald Naegeli, der seit den 70er Jahren den Beton seiner Stadt besprüht. Eine Hommage an den Utopisten Naegeli.

Der Hamburger Filmemacher Nicolaas Schmidt arbeitet mit First Time (40.000 Euro) an dem Nachfolger seines First Steps-Gewinners "Final Stage", der jedoch ein Prequel der Final Stage-Story ist. In dem Dokumentarfilm Die Letzten ihrer Art (35.000 Euro, Tag/Traum Filmproduktion, Köln) von Beatrix Schwehm macht sich eine Gruppe Ornithologen auf die Suche nach einer fast ausgestorbenen Vogelart. People in Motion (34.000 Euro, Lauenstein & Lauenstein, Hamburg) ist der neue Kurzfilm des Duos Christoph und Wolfgang Lauenstein im Stop Motion-Format – mit rund 125 Animationstagen in Hamburg. Weitere Produktionsförderung gibt es für den Essayfilm Terrain (25.000 Euro), in dem die Hamburger Filmemacherin Vanessa Nica Mueller eine poetische Forschungsreise in die Pflanzenwelt von Schleswig-Holstein bis in den Libanon macht. Insgesamt erhalten neun Projekte Produktionsförderung in Höhe von 404.000 Euro – davon entstehen drei Projekte in Höhe von 130.000 Euro unter weiblicher Regie.

Förderung im Bereich Projektentwicklung gibt es dieses Mal für zwei Projekte: Der Spielfilm Klassenverhältnisse (Lübeck) (fuenferfilm, Hamburg) von Filmemacher Peter Ott wird mit 20.000 Euro gefördert, der Dokumentarfilm Strandzha (fuenferfilm, Hamburg) von Pepa Hristova bekommt 15.000 Euro. Drehbuchförderung in Höhe von 15.000 Euro wird es für Zwischen den Zeilen von Milan Skrobanek und Eibe Maleen Krebs geben – Glitzer & Mett von Toby Chlosta bekommt 14.000 Euro. Der Dokumentarfilm Die Liebe frisst das Leben (10.000 Euro, mindjazz pictures, Köln) wird im Verleih unterstützt. Außerdem gibt es im Bereich Abspiel insgesamt 19.000 Euro für drei Kinos.

Eine detailierte Übersicht aller geförderten Projekte gibt es hier.

Die Förderentscheidung trafen am 16.01.2020 Helge Albers, Birgit Glombitza, Timo Großpietsch, Katrin Klamroth, Joachim Kühn und Arne Sommer.

 

Foto: © Marc-Oliver Schulz

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